EIN MONOLOG VON BERNARD-MARIE KOLTÈS • AUS DEM FRANZÖSISCHEN VON SIMON WERLE
"… es ist kein Blödsinn, den man irgendwie erzählt, ohne dass das etwas ändert, es ist …"
In einem Monolog der nur aus einem einzigen Satz besteht, spricht auf der Suche nach einem Schlafplatz ein namenloser junger Mann, dessen Weg sich durch eine regnerische Nacht mäandert. Er fasst sich ein Herz und spricht eines Abends einen Unbekannten an. Fasst er übergriffig also dessen Herz? Oder doch sein eigenes, das er in beide Hände nimmt, um es auszuschütten? Er ist verdammt allein. Das sagt er natürlich nicht. Wer gibt das schon zu? Dann doch lieber allerlei Geschichten, die er schon erlebt hat. Gerade eben erst. Oder frühere. – Erlebte? Erfundene?
Auf der Suche nach dem wonach wir uns alle sehnen - Liebe, Frieden, Schutz und Geborgenheit - streunt er durch die Nacht. Davon besessen und gleichzeitig zerrissen zwischen Hoffnungslosigkeit und Ablehnung manifestiert sich in ihm ein Bild der ihn ablehnenden und verurteilenden Gesellschaft und er entwickelt die Vision eines Zusammenschlusses aller Benachteiligten. Je weiter wir in der Zeit voranschreiten, desto inkonsistenter wird seine Geschichte. Er ringt um Fassung, seine Absichten verrätseln sich.
Diese Suada eines haltlosen Menschen, eines sinnsuchenden Aussenseiters machte den Dramatiker, Regisseur und Schauspieler BERNARD-MARIE KOLTÉS 1977 über Nacht weltberühmt.
Premiere:
21. November 2025
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Regie:
Es spielt:
Assistenz + Dramaturgie: